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Die Lebensräume der Haie

Der Lebensraum der Haie wird hauptsächlich durch Wassertemperaturen und Wassertiefe bestimmt. Unter Berücksichtigung der Wassertemperatur lassen sich drei Haigruppen unterscheiden: Haie der tropischen, der gemäßigten und der kalten Meere.
Tropische Haie Meeresgebiete, in denen das Wasser normalerweise wärmer als 21°C ist, sind der Lebensraum der tropischen Haie. Weiterhin kann man die tropischen Haie unterteilen in aktive Typen, die ununterbrochen schwimmen und täglich große Distanzen zurücklegen, und in Boden bewohnende Haie, die wenig in Bewegung sind. Zu den aktiven Haien gehören die Hammerhaie (Sphyrnidae), der Marderhai (Triakidae), der Walhai (Rhincondontidae), der Weißspitzen-Riffhai (Triaenodon obesus), der Schwarzspitzen-Riffhai (C. Melanopterus), der Graue Riffhai (C. Amblyrhynchos), der Tigerhai (Galeocerdo cuvier), der Gemeine Grundhai (Carcharhinus leucas), der Schwarzspitzenhai (C. Limbatus), Menschenhaie (Carcharhini Dae). Ihre Aktivität hat dazu geführt, dass besonders die großen Arten rund um die Erde verbreitet sind.

 

Die Boden bewohnenden tropischen Haie, wie z.B. der Engelshai (Familie Squatinidae), Wabbegongs (Familie Orectolobidae), der Ammenhai (Orectolobidae), der Zebrahai (Stegostoma Fasciatum), haben nur eng begrenzte Verbreitungsgebiete. Einige Arten sind selbst bei der Jagd nicht aktiv, sondern warten im Schutz ihrer Tarnung auf ein geeignetes Beuteopfer.

 

Haiarten, wie der Gemeine Grundhai, schwimmen sogar in Süßwassergebiete, z.B. Amazonas, Rio San Juan, Nicaragua-See, Mississippi, Kongo, Ganges, Zambesi, Bombay River, Brisbane River, Jamoer See und Panama Kanal. Den Gemeinen Grundhai hat man schon im Amazonas ca. 3200 Kilometer vom Ozean flussaufwärts gesichtet. Jedoch lebt keine Haiart ausschließlich im Süßwasser.

 

Erstaunlich ist eine Verbreitung vieler kleiner Arten (Zitronenhai – Negaprion brevirostris ) sowohl im westlichen Atlantik als auch im östlichen Pazifik, die darauf zurückzuführen ist, dass westlicher Amazonas und östlicher Pazifik vor ca. 3 Mio. Jahren noch zusammenhingen. Die beiden Populationen werden sich evtl. zu unterschiedlichen Arten weiterentwickeln (verschwisterte Arten). Gemäßigte Gewässer Haie der gemäßigten Gewässer leben in Wassertemperaturen zwischen 10 und 21° C. Dazu gehören u.a. der Makohai (Isurus oxyrinchus), der Kalifornische Stierkopfhai (, der Drescherhai (Alopias vulpinus) und der Sandhai (Eugomphodus Taurus). Man kann wie bei den tropischen Haien zwischen aktiven und Boden bewohnenden Haien unterscheiden. Wenn sich die Temperaturen ändern, folgen die aktiven Schwimmer den Wasserströmungen. Im Sommer befinden sie sich weit vom Äquator entfernt, im Winter bevorzugen sie dessen Nähe. Wie bei den tropischen Haien findet man die größeren aktiven Arten praktisch rund um die Welt. Der Blauhai legt von allen Haiarten die längsten Strecken zurück. Haie der gemäßigten Gewässer wagen sich z.T. auch in tropische Gewässer, aber keiner in dem Ausmaß wie der Blaue Hai.

 

Die bodenbewohnenden Haie der gemäßigten Gewässer sind z.B. Engelhaie (Arten der Gattung Squatina), Sägehaie (Arten der Gattungen Pristiophorus und Pliotrema), Stierkopfhaie der Gattung Heterodontus und Katzenhaie (Arten der Gattungen Scyliorhinus, Atelomycterus, Poroderma, Halaelurus und Cephaloscyllium). Haie der kalten Gewässer Haie der kalten Gewässer sind unterhalb der 300 Meter Wassertiefe aufzufinden (z.B. Portugiesischer Stachelhai – Centroscymnus coelolepis) und bevorzugen arktische und antarktische Regionen (z.B. Grönlandhai – Somniosus Microcephalus). Zu den aktiven Kaltwasserhaien, die weltweit verbreitet sind und weite Wanderungen durchführen, zählen u.a.
Grauhaie (Arten der Gattungen Hexanchus und Notorynchus), der Krausenhai (Chlamydoselachus anguineus), der Nasenhai (Mitsukurina owstoni) und die sog. Schläferhaie aus der Familie der Stachelhaie (Gattung Somniosus).

 

Boden bewohnende Kaltwasserhaie sind kleiner als 1 Meter, das sind z.B. die Tiefwasser-Katzenhaie (Gattung Apristurus) und die Meersau-Haie (Gattung Oxynotus).

Lebensraum der Tigerhaie

 

Der Tigerhai (Galeocerdo cuvier) ist ein faszinierender Meeresbewohner, der in einer Vielzahl von marinen Lebensräumen anzutreffen ist. Diese Haiart ist für ihre breite geographische Verbreitung bekannt und bewohnt sowohl küstennahe Gewässer als auch offene Ozeane. Ihre Vielseitigkeit in Bezug auf den Lebensraum macht sie zu einer der am häufigsten anzutreffenden Haiarten weltweit.

Tigerhaie bevorzugen tropische und gemäßigte Meeresregionen, in denen die Wassertemperaturen angenehm und die Nahrungsquellen reichlich sind. Sie sind oft in der Nähe von Korallenriffen, seichten Küsten und offenen Ozeanen anzutreffen, wobei sie sich häufig in Gewässern mit unterschiedlichen Tiefen aufhalten.

Diese Haiart ist bekannt für ihre Fähigkeit, lange Strecken zu durchqueren und große Wanderungen zu unternehmen. Tigerhaie sind sowohl Küstenbewohner als auch Offshore-Bewohner und können sowohl in flachen Gewässern als auch in tieferen Meeresgebieten gefunden werden. Sie haben sich an verschiedene Lebensräume angepasst, von Küstenlagunen und Flussmündungen bis hin zu offenen Ozeanen und Tiefseegewässern.

Tigerhaie sind sowohl tag- als auch nachtaktiv und ernähren sich von einer Vielzahl von Beutetieren, darunter Fische, Meeressäuger, Meeresschildkröten und gelegentlich auch Vögel. Ihre breite geographische Verbreitung und ihre Fähigkeit, sich an verschiedene Lebensräume anzupassen, machen den Tigerhai zu einem wichtigen Bestandteil des marinen Ökosystems und zu einem faszinierenden Thema für Meeresforscher und Naturliebhaber weltweit.

Quelle: Benjamin Nocke

Lebensraum der Weißen Haie

 

Der Weiße Hai (Carcharodon carcharias) ist einer der bekanntesten und faszinierendsten Raubtiere der Meere. Sein Lebensraum erstreckt sich über weite Teile der Weltmeere, von küstennahen Gewässern bis hin zu tiefen Ozeanen. Diese Haiart ist besonders häufig in gemäßigten und kalten Gewässern anzutreffen, obwohl sie auch in tropischen Regionen vorkommt.

Weiße Haie bevorzugen Gebiete, die reich an Beute sind, wie etwa Küstenregionen mit einer Vielzahl von Robbenkolonien oder Fischschwärmen. Sie sind oft in der Nähe von Küstenriffen, Flussmündungen und Seebetten anzutreffen, wo sie auf der Suche nach Nahrung sind. Diese Haie sind für ihre Wanderungen bekannt und können große Strecken zurücklegen, um ihren Beutetieren zu folgen.

Obwohl Weiße Haie oft als Meeresräuber in tiefem, offenem Ozean dargestellt werden, verbringen sie auch viel Zeit in flacheren Gewässern, insbesondere wenn sie auf der Jagd sind. Sie können sich in Tiefen von weniger als einem Meter bis zu mehreren hundert Metern bewegen und sind in der Lage, sich an verschiedene Lebensräume anzupassen.

Der Lebensraum des Weißen Hais ist eng mit seinem Nahrungsspektrum verbunden, das hauptsächlich aus Meeressäugern, wie Seelöwen und Robben, sowie verschiedenen Fischarten besteht. Ihr breites geographisches Verbreitungsgebiet und ihre Fähigkeit, sich an verschiedene Umweltbedingungen anzupassen, machen den Weißen Hai zu einem der am meisten erforschten und faszinierenden Meeresbewohner der Welt.

Quelle: Benjamin Nocke

Lebensraum der Bullenhaie (Gemeinen Grundhaie)

 

Der Gemeine Grundhai oder Bullenhai (Carcharhinus plumbeus) ist eine weit verbreitete Haiart, die in verschiedenen Meeresregionen auf der ganzen Welt vorkommt. Diese Haiart bewohnt vorwiegend küstennahe Gewässer, insbesondere in tropischen und gemäßigten Regionen, und ist oft in der Nähe von Kontinentalschelfen und Küstenriffen anzutreffen.

Grundhaie sind Bodenbewohner und bevorzugen sandige oder schlammige Böden in flacheren Gewässern, obwohl sie auch in Tiefen von bis zu mehreren hundert Metern vorkommen können. Sie sind in Küstengewässern, Lagunen, Flussmündungen und seichten Meeresgebieten anzutreffen, wo sie auf der Suche nach Nahrung sind und sich vorwiegend von Fischen, Kopffüßern und Krebstieren ernähren.

Diese Haiart ist dafür bekannt, sich oft in großen Gruppen zu versammeln, insbesondere während der Fortpflanzungszeit oder wenn reichlich Nahrung vorhanden ist. Obwohl sie als nicht aggressiv gegenüber Menschen gelten, können Grundhaie gelegentlich in Fischereinetzen gefangen werden, was zu Konflikten mit der Fischereiindustrie führen kann.

Der Lebensraum des Gemeinen Grundhais ist stark von seiner Beziehung zu Küstengewässern und dem Vorhandensein von Nahrungsquellen abhängig. Ihr breites geographisches Verbreitungsgebiet und ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume machen sie zu einem wichtigen Bestandteil des marinen Ökosystems.

Quelle: Benjamin Nocke

Lebensraum der Hammerhaie

 

Der Hammerhai (Sphyrna spp.) ist eine einzigartige Haiart, die für ihre auffällige Kopfform bekannt ist, die einem Hammer ähnelt. Diese Haiart ist in verschiedenen Meeresregionen weltweit anzutreffen, von tropischen bis gemäßigten Gewässern.

Hammerhaie bevorzugen flachere Küstengewässer und sind oft in der Nähe von Korallenriffen, seichten Küsten und Kontinentalschelfen anzutreffen. Sie bewohnen auch offene Ozeane und können in Tiefen von bis zu mehreren hundert Metern vorkommen. Ihre bevorzugten Lebensräume bieten reichlich Nahrung, darunter Fische, Kopffüßer und Krebstiere.

Die auffällige Kopfform des Hammerhais ist nicht nur ein ästhetisches Merkmal, sondern hat auch eine funktionale Bedeutung. Die erweiterte Kopfform ermöglicht es diesen Haien, ein breiteres Sichtfeld zu haben und bessere Sinneswahrnehmungen zu entwickeln. Dies kann ihnen helfen, ihre Beute effektiver zu finden und zu jagen.

Hammerhaie sind wandernde Arten und können lange Strecken zurücklegen, um Nahrungsquellen zu finden oder Fortpflanzungsgebiete aufzusuchen. Sie sind oft in großen Gruppen anzutreffen, insbesondere während der Fortpflanzungszeit oder bei der Jagd auf Beute.

Insgesamt sind Hammerhaie wichtige Raubtiere in ihren Ökosystemen und tragen zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts in den marinen Nahrungsketten bei. Ihr breites geographisches Verbreitungsgebiet und ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume machen sie zu faszinierenden und wichtigen Bewohnern der Meere.

Quelle: Benjamin Nocke

Lebensraum der Weißspitzen-Hochseehaie

 

Der Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus) ist eine im offenen Ozean lebende Haiart, die für ihre markante weiße Spitze auf den Flossen bekannt ist. Diese Haiart bewohnt vorwiegend tropische und subtropische Gewässer und ist in verschiedenen Meeresregionen weltweit anzutreffen.

Weißspitzen-Hochseehaie bevorzugen offene Ozeanbereiche, weit weg von Küsten und Riffen, obwohl sie gelegentlich auch in küstennahen Gewässern anzutreffen sind. Sie sind oft in der Nähe von Unterwasserbergen, treibenden Objekten und Fischschwärmen zu finden, die reichlich Nahrung bieten.

Diese Haiart ist bekannt für ihre Wanderungen über weite Strecken, einschließlich jährlicher Wanderungen zwischen kühleren und wärmeren Gewässern entsprechend den Jahreszeiten. Weißspitzen-Hochseehaie sind sowohl tag- als auch nachtaktiv und ernähren sich hauptsächlich von Fischen, Tintenfischen und Kopffüßern.

Ihre einzigartige Anatomie, einschließlich ihrer langen Flossen und ihres schlanken Körpers, macht sie zu effizienten und wendigen Jägern im offenen Ozean. Sie sind oft in großen Gruppen anzutreffen, insbesondere in Gebieten mit reichlich Nahrung oder während der Fortpflanzungszeit.

Weißspitzen-Hochseehaie spielen eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem und tragen zur Regulation von Fischpopulationen und zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts in den ozeanischen Nahrungsketten bei. Ihr breites geographisches Verbreitungsgebiet und ihre Wanderungen machen sie zu faszinierenden Bewohnern der offenen Ozeane.

Quelle: Benjamin Nocke

Lebensraum der Walhaie

 

Der Walhai (Rhincodon typus) ist der größte Fisch der Weltmeere und ein faszinierendes Lebewesen, das in tropischen und subtropischen Gewässern rund um den Globus vorkommt. Diese sanften Riesen bewohnen vorwiegend offene Ozeane und sind oft in Küstennähe anzutreffen, obwohl sie auch in tiefen Meeresregionen vorkommen können.

Walhaie bevorzugen warme Gewässer und sind oft in der Nähe von Korallenriffen, Küsten und Kontinentalschelfen anzutreffen, wo sie nach Nahrung suchen. Obwohl sie als Planktonfresser bekannt sind, ernähren sich Walhaie auch von kleinen Fischen und Krebstieren, die sie durch Filtration des Wassers aus dem Meer herausfiltern.

Diese Haiart ist für ihre Wanderungen über weite Strecken bekannt und kann jährlich tausende von Kilometern zurücklegen. Sie folgen oft den saisonalen Wanderungen von Plankton und anderen Nahrungsquellen und sind oft in großen Gruppen anzutreffen, insbesondere während der Fütterungssaison.

Walhaie haben eine einzigartige Anatomie, die es ihnen ermöglicht, effizient durch das Wasser zu gleiten und große Mengen an Plankton zu filtrieren. Ihre riesigen Münder und speziellen Kiemenstrukturen machen sie zu effektiven Filterfressern und wichtigen Mitgliedern des marinen Ökosystems.

Obwohl Walhaie eine beeindruckende Erscheinung sind, sind sie bedroht durch Überfischung, Kollisionen mit Schiffen und die Verschmutzung ihrer Lebensräume. Ihr Schutz ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der marinen Biodiversität und die Gesundheit der Ozeane weltweit.

Quelle: Benjamin Nocke